Venedig - die Stadt auf dem Wasser
Als die Veneter von den Hunnen im Jahre 453 vom Festland vertrieben wurden, suchten sie Schutz vor der unvorteilhaftesten Lage. Auf der Flucht vor Barbarei begannen Flüchtlings-gemeinschaften sich auf mehreren kleinen, nahezu unbewohnten Inseln einzurichten. Diese lagen verstreut in einer Lagune und boten, gut vor der stürmischen Adria geschützt, einen idealen Fluchtort. Jedoch war ihr schlammiger Boden ohne Festen Untergrund zum Bebauen ungeeignet.
Venedig: Tipps für Touristen
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Daher wurden Millionen von Baumstämmen zur Befestigung in den sumpfigen Boden gerammt. Mehr als 100 ehemalige sumpfige Inseln wurden durch über 400 Brücken miteinander verbunden: Es entstand der Stadtstaat Venedig, der innerhalb kürzester Zeit an Reichtum und Macht gewann. Die Mißgunst der anderen Länder wuchs allerdings ebenso schnell.
Das Wappentier Venedigs ist der geflügelte Löwe von
San Marco, der die Verbindung von Phantasie und Macht der Stadt
verdeutlicht und den scheinbaren Sieg über die Schwerkraft
darstellen soll. Venedig besitzt ein reichhaltiges kulturelles Erbe.
Zahlreiche Paläste schmücken das Ufer des Canale
Grande und eine unbeschreibliche Vielfalt an Kirchen und
Plätzen prägt das Stadtbild. Not macht erfinderisch,
und so erfanden die Venezianer in der Abgeschiedenheit nicht nur den
Glasspiegel, sondern auch das Girobankwesen, die doppelte
Buchführung sowie das Arsenal.
In der von Wasserstraßen durchzogenen Stadt herrscht
Bootsverkehr. Um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen, sollte man
mit dem Boot fahren. Der Canale Grande ist die
größte Straße Venedigs und wahrscheinlich
eine der schönsten der Welt. Er schlängelt sich wie
ein spiegelverkehrtes S durch die Stadt. Aus der Bootsperspektive
lassen sich die vielen Paläste, von denen heute die meisten
Museen sind, am besten bewundern. Die Fahrt in einer traditionellen
Gondel ist recht teuer, lohnt sich aber durchaus. Venedig
lässt sich jedoch auch per Vaporetto, eine Art "Bus auf dem
Wasser", oder zu Fuß erkunden.
Mit ihren unzähligen Gassen gleicht die Stadt einem Irrgarten-
wer als Neuling hierher kommt wird sich garantiert verlaufen. Daher
sollte man sich nicht auf ein ausgefeiltes Programm versteifen. Venedig
ist so verwinkelt, dass man sich nur in Schlangenlinien fortbewegen
kann. Wer an diesen außergewöhnlichen Ort kommt,
sollte sich einfach von seinem einzigartigen Flair leiten lassen.
Um das venezianische Lebensgefühl zu erfahren, darf man einen
Besuch der drei wichtigsten Plätze nicht versäumen:
den Campanile von San Giorgio, den San Marco und den Markt am Rialto.
Hier herrscht ein reges Treiben und unzählige Gerüche
liegen in der Luft. Auf dem Gemüsemarkt und auf dem Fischmarkt
wird das vielfältige Warenangebot kunstvoll
präsentiert.
Auf derPiazza San Marco befindet sich die im 9. Jahrhundert entstandene
Markuskirche, die als "Dogenkapelle" errichtet wurde, um die Gebeine
des Evangelisten Markus, dem Schutzheiligen der Stadt, zu beherbergen.
Venedig besteht aus sechs Stadtteilen, den sogenannten sestiere: San
Marco, Castello, Dorsoduro, San Polo, Santa Croce und Cannaregio. Die
Straßennamen sind sich verwirrend ähnlich, manchmal
gibt es sie sogar doppelt. Um sich in den engen Gassen zurechtzufinden,
braucht man sich nicht zu scheuen, einen Einheimischen nach dem Weg zu
fragen. Da die Stadt schon seit Jahrhunderten von ihren Besuchern lebt,
ist sie besonders offen und die Menschen sehr hilfsbereit und
freundlich.
Reizvolle Einkaufsviertel machen Shopping in Venedig zu einem
besonderen Vergnügen. Die wichtigste Einkaufsstraßen
der Stadt sind die Mercerie. Diese sind natürlich genauso
verwirrend wie all die anderen Straßen: Sie wechseln nicht
nur des öfteren die Richtung, sondern auch ihren Namen.
Der Markusplatz ist einer der schönsten Plätze der
Welt. Nach einem ausgiebigen Spaziergang in den Marktarkaden, wo man
die die teuersten Schmuck-, Glas-, und Bilderläden findet,
kann man in einem der leider ziemlich teuren Cafés bei einem
Kaffee oder Cappuccino verschnaufen und den wunderschönen
Ausblick auf den Platz genießen.
Während seines Streifzuges durch die Stadt sollte man auf die
kleinen, leicht zu übersehenden Schilder achten, denn manchmal
verbirgt sich hier ein Geheimtipp für ein Restaurant, das in
keinem Touristenführer genannt wird.
Es ist völlig gleich, wo man sich gerade in Venedig
aufhält, überall warten überraschende Dinge
und ob es eine Bar ist, ein Restaurant oder eine Brücke: Hier
gibt es immer etwas Neues zu entdecken. Um den Inselstaat Venedig
gruppiert sich noch eine Vielfalt anderer Inseln. Die bekanntesten sind
San Michele, Murano, Torcello, und Burano.
Die Insel San Michele ist der Friedhof des Inselstaates und wird auch
die Toteninsel genannt. Der Platz ist hier so knapp bemessen, dass die
Grabstätten übereinandergetürmt werden
müssen. Murano wird die Insel der Arbeit genannt, denn hier
wird Glas hergestellt. Außerdem findet man das alte Kloster,
in dem die venezianische Glasmacherkunst geschaffen wurde. Auf der
Insel Torcello hat bereits Hemingway gewohnt. Lange bevor Venedig
entstand, war sie schon reich und mächtig und besaß
zahlreiche Kirchen, Paläste und Häfen.
Auf der Nachbarinsel Burano ist die Heimat der geklöppelten
Spitze, deren kunstvolle und traditionelle Herstellung mit dem
Aufkommen der Maschinen sehr bald an Bedeutung verlor.
Der Lido und die angrenzende Insel Pellestrina bilden einen besonderen
Schutzwall gegen die Adria, ohne den Venedig längst
zerstört wäre. Dennoch besteht für die Stadt
ständig die Gefahr der Überschwemmung. Im Jahr wird
der Piazza San Marco etwa zwanzigmal überflutet. Das
Zusammenspiel von Flut und Wind ist besonders zwischen Oktober und
März eine große Gefahr. Im Jahre 1966 drohte Venedig
von einer Sturmflut vernichtet zu werden und ist auch heute nicht davor
gefeit, dass sich eine solche Katastrophe wiederholt.
Weitere Infos: www.enit.de
Quelle: pairola-media